Vita

Hubert Höft-Baumgardt
1942
in Kamelow (Hinterpommern) geboren, bleibt nach der Flucht, 1947, in Berlin, seit 1964 verheiratet, einen Sohn.
1958 - 75
Lehre und Arbeit als Lithograph
1962 - 66
Parallel zur Arbeit, Studium an der Hochschule für Musik Berlin bei Prof. Ernst Senff sowie Studien in Graphik und Malerei.
1975 - 2007
Ausbildung und Tätigkeit als Schulsozialpädagoge an einer berliner Ganztagsschule. Dort ab 1980, Werkstattleiter für Druckgraphik und für Holz - u. Steinbildhauerei. Mitglied in der Künstlergruppe "Per Arte". Kontinuierliche künstlerische Arbeit mit Schwerpunkt Druckgraphik: Holzstich, Mezzotinto und ab 1995 Kupferstich und Zeichnung. Mitglied im Verein Berliner Grafik - freunde INVENTOR e.V. Ab 1980 eigene Werkstatt, seither nur Eigendrucke.
Seit 2007
freischaffend in Berlin


Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen

in Berlin, Hamburg, Nordstrand, Rendsburg, Görlitz und Löbau. Regelmäßige Teilnahme an der Freien Berliner Kunstausstellung e.V.
Berlin 1980 - 1995 und an der INVENTOR e.V. - Jahresausstellung Berlin 1996 - 2007.

Werke in Privatsammlungen sowie in Öffentlichen Sammlungen: Kulturhistorisches Museum Görlitz, Kupferstichkabinett Berlin, Staatsbibliothek Berlin, Zentralbibliothek Zürich, Lindenau Museum Altenburg, Gutenberg Museum Mainz, Nationalbibliothek Wien, Landesbibliothek Bregenz, Kunstmuseum Frederikshavn (Dänemark).



Texte

Eine abenddunkle Werkstatt, nur die Kupferplatte, auf einem rechteckigen Lederkissen liegend, ist in ein besonderes Licht getaucht. Die aufgesetzte Lupenbrille, nur ein stark eingegrenztes Blickfeld auf der Platte zulassend, lässt ringsum im Dunkel alles versinken, so dass langsam ein Loslösen vom Alltag beginnt. Das Denken, das Fühlen - alles verändert sich. Das Leben findet ausschließlich auf der Platte statt - der Stichel allein gräbt die Lebens - linien.
Hier in dieser Losgelöstheit von der Außenwelt geschieht nun der Übergang in eine imaginäre Innenwelt. In diesem glückvollen, bewegten Zustand mit dem Wunsch und der Sehnsucht, Dinge, Situationen, Atmosphäre, Gefühl... das Leben ... allein mit Linien zu umschreiben, mache ich mir ein " Bild von der Welt ".
Werde ich die Welt, die Zeit, dadurch besser oder überhaupt verstehen ? Diese immer währende Frage mit dem immer wieder neuen Versuch, durch eine druckgraphische Formulierung zu Antworten zu gelangen, ist eine schwierige, arbeits - und zeitintensive, mich aber dennoch beglückende und bereichernde Suche.
Hieraus erklärt sich meine ausschließliche Zuwendung und Zuneigung zur Druckgraphik, dem reichhaltigsten künstlerischen Verfahren, Kunst zu realisieren. Durch eine psychische sowie physische Disposition und ein gewisses manuelles Vermögen, glaube ich, im Kupferstich meine Ausdrucks - möglichkeit, meine Sprache, gefunden zu haben - und deshalb: Druckgraphik heute ! ... ganz sicher auch morgen...

Hubert Höft - Baumgardt in: WARUM DRUCKGRAFIK ? 15 Jahre Verein Berliner Grafikfreunde INVENTOR e. V.




Mich beeindruckt immer wieder das tiefe Interesse, mit dem sich Hubert Höft-Baumgardt den Erscheinungen der Natur, auch der menschlichen, nähert. Seine Fähigkeit, mit grafischen Mitteln, oder denen der Farbe, Struktur und Leuchtkraft zu erzeugen. Die knotigen Bäume, die mir den Blick schärfen für den nächsten Spaziergang, die im Kontext stehen von Hochhäusern, Sonne, Mond, Hell und Dunkel.
Die großen, nicht immer ungestörten Himmel, Wasserwelten im Glas, Seetiere und entführte Leuchttürme. Vielleicht sind es die verhinderten Seefahrer, die genauer hinschauen. Hubert Höft-Baumgardt sucht die Auseinandersetzung, das Innewerden mit seinem Gegenstand, mit seiner Bildidee. Es ist die eindringliche Erfahrung jenseits aller Routine. Über einen seiner Kalenderstiche sagte ich, er sei wohltuend ruhig, während alle anderen ihn als sehr bewegt beschrieben.
Wir stellten fest: beides trifft zu. Ich würde das musikalisch nennen. Dann gibt es dieses Licht in seinen Bildern, welches nicht einfach entsteht, indem man das Dunkle weglässt. Das kann nur Hubert Höft-Baumgardt so. Eines der neuen Blätter heißt „ stürmisch“. Ein Seestück voller Spannung, bei dem Himmel, Meer, Vordergrund und Hintergrund ineinandergehen. Eine einzige Struktur aus Linien, Punkten, kurzen Strichen und Helligkeit.
Hier werden die Mittel offen gelegt, ohne das der Eindruck geschmälert wird. Wir wissen, es sind schwarze Striche, und wir wissen gleichzeitig auf sinnliche Weise, wie das Meer war – oder sein wird. Es sei die kleine Illusion gestattet, dass auf der anderen Seite des Ozeans immer das Paradies liegt. Noch einmal möchte ich an der Reling stehn...

Ulrich Karlkurt Köhler (Im Oberlausitzer Kunstverein e.V. Löbau, am 25.09.2010)


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